„Landhaus Müller“ direkt am Moselufer

Am Samstag, dem 10. September, um 15 Uhr hatten alle, überwiegend als Fahrgemeinschaften, die Reise von Karlsruhe nach Alken geschafft. Wir 21 Teilnehmer der PITFIT-Herbstwanderung 2016 sammelten wir uns also vor unserem gemütlichen Hotel „ Landhaus Müller“ direkt am Moselufer.

Zuvor war Organisationsarbeit gefragt. Diese Aufgabe lag in den bewährten Händen von Ines und Rüdiger Schwenke, von Barbara Rees und von Christine Hoffmann. Sie hatten die Idee mit der Mosel, suchten eine passende Unterkunft und wanderten die Wege ab, die für uns in Frage kamen. Rüdiger informierte uns immer fleißig per E-Mail über den Stand der Dinge. Wir wussten dadurch bereits vor Antritt der Reise, was auf uns zukam: zum Teil steile Anstiege und Abstiege auf schmalen Wegen mitten durch sonnige Weinberge, auf der Hochebene dann bequemere und schattigere Wege durch Streuobstwiesen und kleine Wäldchen, Einkehrmöglichkeit erst wieder unten an der Mosel. Feste Wanderschuhe, Essen und vor allem Trinken waren daher für jede Wanderung wichtig. Auch das zu erwartende Wetter war bekannt: alle 5 Tage sonnig bei über 30 Grad.

Die 800 Jahre alte Burg Thurant

Gleich am Samstag konnte es also losgehen. Das erste Highlight lag direkt über uns: die 800 Jahre alte Burg Thurant. Der Sonne zugewandt ziehen sich steile Weingärten zur Burg hinauf. Wir wählten für den Aufstieg den schattigen Weg durch den Wald. Bei einer geführten Besichtigung zeigte sich uns eine mächtige Anlage, auf Fundamenten gebaut, die auf römische Zeiten zurückgehen. Zwei Fürstbischöfe teilten sie in zwei Burghälften auf mit zwei weithin sichtbaren Bergfrieden. Es gab vieles zu sehen: Rittersaal, Pferdestall, Weinkeller, Burgkapelle und zwischen all den alten wehrhaften Mauern liebevoll gepflegte Gärtchen und Innenhöfe, und immer wieder Nischen und Plätzchen mit wunderschönen Ausblicken hinunter zur Mosel.

Am Sonntagmorgen um 10 Uhr fuhren wir mit unseren Autos über die Brücke auf die andere Moselseite. Den Hatzenporter Laysteig hatten wir uns vorgenommen. Er ist einer der gut ausgeschilderten „Traumpfade“ mit einer Länge von 11,9 km und einem Gesamtaufstieg von 539 Höhenmetern. In der Nähe des Bahnhofs von Hatzenport beginnt der Rundweg. Zunächst ging es auf einem recht urwüchsigen Pfad stetig bergauf. Es boten sich fantastische Ausblicke auf das Moseltal, den Ort Hatzenport und die alte Johanniskirche, die mitten in den Terrassenweinbergen steht. Weiter oben ging es weiter über die sanften Kuppen des Schomberger Thalsberges, und bald konnten wir durch ein kühles Eichenwäldchen den Schrumpfbach entlang wandern. Hier wurde unser Weg von einer kleinen, kurvenreichen Betonstraße gekreuzt. Ein paar von uns entschlossen sich, diese Abkürzung zu nehmen, und sie hatten es nicht bereut. Die Straße führte durch ein enges Tälchen an vier aus Moselkalkstein gebauten historischen Mühlen vorbei zurück nach Hatzenport. Der größere Teil der Gruppe wanderte weiter mitten durch die Rebstöcke, dem Mosel Panoramaweg entlang, Einige erwogen im Stillen sicherlich, ob sie nicht auch noch den spektakulären Dolling-Kletterpfad erklimmen sollten, aber gemeinsam auf der schattigen Terrasse einer Cafeteria die erste Gruppenwanderung ausklingen zu lassen, war dann doch verlockender.

Die Wandergruppe

Unsere nächste Tour begann in Niederfell. Der Schwalberstieg, ebenfalls ein „Traumpfad“ sollte es heute sein. Er fing ganz gemütlich an – ein sanfter Anstieg durch das schattige, urige Asperler Bachtal hinauf zum Schwalberhof. Kurze Stehpause, dann ging es auf der Hochebene weiter mit Blick auf die Vulkankegel der Vordereifel. Wir durchquerten das Schwalberbachtal in Richtung Arkenwälderhof und freuten uns, es ging jetzt leicht bergab durch kühlen Buchenwald, der Aspeler Bach wurde durchquert und weiter ging es über das Moselplateau mit seinen alten Streuobstwiesen zur Röder Kapelle. Der Höhepunkt war natürlich die Hitzlay, ein exponierter Aussichtspunkt mit grandiosem Blick auf das Moseltal mit seinen stufenweise angelegten Weinbergen, seinen malerischen Ortschaften und den dahintuckernden Schiffen. Ein Teil der Gruppe hatte unter der kundigen Führung von Ines zwischendurch eine Abkürzung gewählt und dadurch den Blick vom Aussichtsturm der „Mönch-Felix-Hütte“ nicht genießen können. Den Genuss gönnten wir uns aber nur für kurze Zeit. Hier war es richtig heiß – und ein Abstieg bei über 30° C stand uns noch bevor.

Nach diesen heißen Tagen war eine Abkühlung ganz angebracht. Rüdiger hatte eine Flussfahrt gebucht. Mit der MS Goldstück, die direkt vor unserm Hotel startet, ging es moselaufwärts nach Cochem. Im Innern des Schiffes waren reservierte Plätze für die „PITFIT“-Gruppe (damit waren wir gemeint). Hier hielt es uns aber nicht lange, denn bei diesem guten Wetter war es im Außenbereich des Schiffes interessanter: nach jeder der zahlreichen Moselschleifen tauchten neue kleine Ortschaften auf, über den steilen Felswänden war eine Burg nach der anderen zu sehen, darunter Burg Eltz, und auf der ganzen Strecke fehlten natürlich auch nicht die Rebgärten an den sonnenbeschienen Hängen. An der Staustufe in Müden konnten wir beobachten, wie unser Schiff 6,5 m herauf-, und auf der Rückfahrt wieder heruntergeschleust wurde. In Cochem angekommen, reihten wir uns in die große Zahl der anderen Touristen ein. Wir hatten zwei Stunden zur freien Verfügung. Man konnte z.B. zur Reichsburg hinauf steigen, eine historische Senfmühle besichtigen, oder einfach durch das nette Städtchen schlendern und Kaffee trinken. Am Abend waren wir somit noch fit genug für eine Weinprobe, die gleich in der Nähe unseres Hotels stattfinden sollte.

Schon der Weg dahin war romantisch: schmale mittelalterliche Gässchen und gleich um die Ecke das „Wildburger Schloss“ von dem aus Fürsten und Erzbischöfe das angrenzende Rebgelände bewirtschafteten und die Weine in den riesigen Kellern ausbauten und lagerten. Herr Hammes, der Besitzer des Weinguts führt diese Tradition fort und benutzt auch einen Teil dieser historischen Gewölbe. Hier saßen wir nun, testeten seine Weine und hörten von ihm vieles über den Weinbau und auch über die Geschichte von Alken. Es war richtig schön.

Nach so viel Vergnügen ging es am nächsten Tag wieder etwas mühsam weiter. Unsere dritte Wanderetappe, die „Bleidenberger Ausblicke“ Die Tour führte uns von Alken bergauf durch weinbewachsene Hänge zur Burg Thurant. Unterhalb der Burg gehen wir über einen Höhenweg zur Wallfahrtskirche Bleidenberg. Nach der Besichtigung der Kirche verläuft der Weg über einen Höhenweg am östlichen Rand des tief eingeschnittenen Moseltales mit herrlichen Panoramaaussichten. Hier hoch oben über der Mosel lassen wir die Blicke nach Nordwesten hinüber zum Maifeld schweifen, in der Ferne sind die Vulkankegel der Eifel zu erkennen. Am späteren Nachmittag saßen wir alle in der „Krone“ in Oberfell, genossen unser kühles Getränk und sahen den zahlreichen Bikern zu, die der Mosel entlangradelten. Zurück nach Alken am Moselufer war es schließlich nur noch ein Katzensprung.


Die Moselwanderung fand statt: 10.9. – 15.9.2016

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